Kirchenbaukunst der Gotik in Oberösterreich
Kirchenbaukunst der Gotik in Oberösterreich
Inhalt
Einleitung
Die Frühgotik des 13. Jahrhunderts
Das 14. Jahrhundert
Das 15. Jahrhundert - Innviertel und Hausruck
Das 15. Jahrhundert - Steyr
Regionale Bautengruppen - Mondsee und Attergau
Das späte 15. und frühe 16. Jahrhundert: Stilpluralismus
Anmerkungen
Literatur
Nachlese und Ergänzungen zur Ausstellung "gotik Schätze oberösterreich" Linz 2002
Enthält das Bildmaterial und die Katalog- bzw. Tafeltexte der Architekturausstellung und weitere Informationen
Einleitung
Betrachtet man das Land Oberösterreich aus dem Blickwinkel seiner mittelalterlichen Architekturlandschaft, so liegt die Blütezeit des kirchlichen Bauens in der Gotik. Über fünfhundert Sakralbauten können zur Gänze oder zumindest in ihrem Kern der Zeit zwischen der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts und der ausgehenden Gotik im 1. Drittel des 16. Jahrhunderts zugeordnet werden. Teilt man den sakralen Denkmälerbestand in drei Stilstufen ein, was allerdings aufgrund nur vage definierbarer Stilbegriffe und unscharfer Stilgrenzen nicht unproblematisch ist, überwiegen die spätgotischen Kirchen aus der Mitte des 15. und frühen 16. Jahrhunderts, gefolgt von jenen ab der Hochgotik des 14. Jahrhunderts <1>. Darin werden mindestens zwei "Bauwellen" erkennbar, deren spätere Phase regional teilweise auf die Auswirkungen und politischen Umschichtungen im Anschluß an die Hussitenkriege zurückzuführen ist <2>.
Interessant ist, daß die erste gotische Bauwelle des 15. Jahrhunderts in eine Zeit fällt, welche ganz allgemein durch wirtschaftliche Nöte und Veränderungen in den Eigentumsstrukturen gekennzeichnet ist. Diese für größere profane Bauvorhaben wirtschaftlich negative Entwicklung scheint jedoch mehr das tägliche Leben betroffen zu haben, als die wohl aus der Volksfrömmigkeit erklärbare Spendenfreudigkeit. Gerade letztere aber ist ein Hauptfaktor bei der Finanzierung von Sakralbauten, wobei den Abgaben der Bürgerschaft im Laufe der Zeit eine immer gewichtigere Rolle zukommt.
Die Frühzeit des gotischen Kirchenbaus in Oberösterreich ist aus der Sicht des geringen Denkmälerbestandes nur schwer erfaßbar. Dies ist einerseits durch die spätgotischen Bauwellen erklärbar, andererseits entziehen sich nicht unbedeutende Reste frühgotischer Architektur durch barocke Ummantelungen einer unmittelbaren näheren Beurteilung, wie die mittelalterliche Bauforschung anläßlich von Kirchenrenovierungen mehrfach nachweisen konnte. Regionale bauhistorische Untersuchungen, wie etwa jene im Mühlviertel <3>, haben nicht nur unsere Kenntnisse über den vorher nahezu unbekannten hochmittelalterlichen Denkmälerbestand verändert, sondern darüber hinaus einen differenzierten Einblick in die oft mehrphasige Genese gotischer Kirchenbauten ermöglicht <4>. Die bisher erzielten positiven Ergebnisse deuten jedenfalls an, daß die Vorstellung, daß "die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts mit den auslaufenden Jahren der böhmischen Herrschaft ... in baulicher Hinsicht für unser Land kaum von Bedeutung gewesen" sei, zu relativieren wäre <5>. Ebenso ist der Abschluß der klösterlichen Bautätigkeit an den Kirchenbauten der alten Orden und die Verlagerung auf die Konventbauten für die Zeit um 1300 nicht unbedingt ein Indiz für eine allgemeine Stagnation im außerklösterlichen Kirchenbau <6>.
Eine Bewertung des gotischen Kirchenbaus in Oberösterreich kann somit derzeit erst ab dem 14. Jahrhundert auf eine breitere Denkmälerbasis zurückgreifen. Dabei wird deutlich, daß Oberösterreich kunstgeographisch ebenso komplex gegliedert ist, wie seine Entwicklung der politischen Grenzen und seine naturräumlichen Gegebenheiten.
Frühgotik des 13. Jahrhunderts
Stellvertretend für die beginnende Frühgotik im 13. Jahrhundert kann der Umbau der Klosterkirche von Kremsmünster herangezogen werden <7>. Das Eigenkloster des Hochstiftes Passau verfolgte mit dieser Neugestaltung unter anderem die repräsentative Darstellung seiner kirchlichen Machtansprüche gegenüber den babenbergischen Landesfürsten.
In mehreren Bauetappen ab 1232 wurden unter Beibehaltung der Grundrißdisposition der Basilika des 11. Jahrhunderts in die Seitenschiffmauern Strebepfeiler eingebaut und der gesamte frühromanische Altbestand einschließlich der Binnengliederung zu einer Basilika mit durchlaufenden kreuzrippengewölbten Travéen umgestaltet <8>. Den Ostabschluß, 1232 - 1237 errichtet, bildeten drei Polygonchöre, von denen nur die Hauptapsis die Barockisierung überdauerte. Sie wird am Außenbau durch Strebepfeiler und eine Kombination von hohen Rundbogenfenstern und Okuli geliedert. Während die Fensterform und die Profilierung der Gewände noch der Spätromanik verhaftet sind, weisen die Höhenproportionen, die Fenstergruppierung und die Strebepfeiler bereits auf gotische Gestaltungselemente hin.
Ein vergleichbarer Stilpluralismus ist bei den beiden freigelegten Portalen an der Südseite festzustellen. Dem konservativen Typus des Stufenportals mit Halbkreisarchivolten stehen die frühgotischen birnstabförmigen Profile, die Knospenkapitelle und die schlanken monolithen Gewändesäulen gegenüber. Die beiden "Läuthäuser" unter der Westempore, dem Bauabschnitt nach der Jahrhundertmitte zuzuordnen, zeigen neben spätromanischen Fensterformen ausgeprägte spitzbogige Gurt- und Scheidbögen.
Kennzeichnend für die frühe gotische Phase des 13. Jahrhunderts ist demnach ein architektonisches Spannungsverhältnis zwischen konservativ-spätromanischen und fortschrittlich-gotischen Einzelformen, während sich konstruktive Elemente und die Raumproportionen bereits an den neuen Stilerrungenschaften orientieren. Als mögliche Vorbilder für die Einzelformen werden einerseits Anregungen aus dem Westen angenommen (Chorapsiden des Bamberger Domes), andererseits Einflüsse der zisterziensischen Architektur Niederösterreichs (Pfeilerformen in Lilienfeld). Für die Lösung technischer Probleme bei der Wölbung, für die man offensichtlich nicht auf klostereigene Kräfte zurückgreifen konnte, wurde der Laienbaumeister Rugerus de Ripa herangezogen.
Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß der Umbau der Klosterkirche von Kremsmünster schon durch die Bauaufgabe und die Bauherren zu den ersten künstlerischen Leistungen des Landes zu zählen ist und als Perstigeobjekt nicht die architektonische Vielfalt der leider verlorengegangenen Stadt- und Landkirchen repräsentieren kann. Es ist dies nicht allein eine Frage der Qualität oder einer provinziellen Rückständigkeit. Flächendeckende bauhistorische Untersuchungen an den mittelalterlichen Landkirchen des Mühlviertels haben gezeigt, daß zumindest für das 14. Jahrhundert neben einer konservativ-antigotischen Bauweise, welche unter anderem auf gotische Strebesysteme verzichtet und teilweise den romanischen Massenbau bis ins 15. Jahrhundert tradiert, sehr wohl typische Bauten hervorgebracht wurden, welche die neuen Stilelemente unmittelbar aufnehmen <9>. Ähnliches ist auch für die übrige frühgotische Bauepoche Oberösterreichs anzunehmen, doch stehen hier dringend notwendige Bauuntersuchungen aus, sowohl bei den sich heute in barocker Verkleidung präsentierenden klösterlichen Großbauten, wie bei den zahlreichen Landkirchen <10>.
Das 14. Jahrhundert
Besser erfaßbar wird die oberösterreichische Architektur ab 1300. Eine bedeutende Rolle kommt dabei den Bauten der Bettelorden <11> zu. Die Reformbewegung entstand schon um 1200, ursprünglich als Gegenbewegung zum Ketzerwesen, breitete sich rasch aus und erreichte in den 20er-Jahren des 13. Jahrhunderts Wien und Niederösterreich. 1276/1277 erfolgte die Gründung des Minoritenkonvents in Enns, dem jene in Wels (um 1282) und Linz folgten. Nur die Minoritenkirche in Enns behielt im Wesentlichen ihr gotisches Erscheinungsbild, während die Linzer Kirche im barocken Umbau des Landhauses aufging und das Kloster in Wels nach seiner Aufhebung profaniert und umgebaut wurde.
Die architektonischen Charakteristika der Bettelordensarchitektur resultieren aus dem Armutsideal und dem Stellenwert, den die Predigt im Ordensleben einnimmt. Wesentliche Elemente sind der gewölbte Langchor und das geräumige, in der Frühzeit des Ordens noch flachgedeckte Langhaus. Türme und Schmuckelemente wie aufwendige Wandgliederungen fehlen oder werden weitgehend vermieden. Als raumteilendes Element kam ursprünglich noch ein Lettner vor dem Triumphbogen hinzu, allerdings haben sich Lettner in Österreich generell nicht erhalten.
Städtebaulich lagen die Bettelordenskirche häufig an der Stadtmauer oder wurden in diese einbezogen, so auch in Linz, Wels und Enns. Der teilweise enorme Zustrom der Gemeinde zu den Bettelordenskirchen und die Beliebtheit des Ordens bewirkten, daß in vielen Fällen an den Bettelordenskirchen Grab- und Privatkapellen ortsansässiger Herrschaften errichtet wurden.
Enns, Wallseerkapelle, Blick von der zweischiffigen
Enns, Wallseerkapelle, Blick von der
zweischiffigen Halle in den dreischiffigen Umgang.
In Enns hat sich dieser Baukomplex, der den Unterschied zwischen der Bettelordensarchitektur und der annähernd gleichzeitigen Herrschaftsarchitektur verdeutlicht, weitgehend erhalten <12>. Die frühe Baugeschichte der Minoritenkirche ist noch ungeklärt, doch wird angenommen, daß zunächst das flach gedeckte einschiffige Langhaus errichtet wurde, an welches ein 1309 erwähnter, kleiner Chorraum anschloß. Erst gegen Ende des ersten Viertels des 14. Jahrhunderts wurde der beachtliche dreijochige Langchor angebaut. 1343 beurkunden Meßstiftungen die Existenz der nördlich an das Langhaus angebauten Wallseerkapelle. Erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des Langhauses zur zweischiffigen, kreuzrippengewölbten Hallenkirche, mit einem monumentalen halben Schirmgewölbe am chorseitigen Achteckpfeiler. Damit verbunden war eine beachtliche Absenkung der Raumhöhe im Langhaus und die Öffnung zum Hallenraum der Wallseerkapelle.
Sieht man von dieser zeitlich späteren, einschneidenden Veränderung ab, reihen sich die Entwicklung der Bauphase des 14. Jahrhunderts und die Gebäudedisposition gut in das Bild der ostösterreichischen Architektur ein. Anbau einer Kapelle und nachträglicher Umbau zur zweischiffigen Halle finden sich an der Dominikanerinnenkirche <13> in Imbach wieder. Die dortige Katharinenkapelle <14> wird in bezeichender Weise mit einem Seitenzweig der Herren von Wallsee-Drosendorf in Verbindung gebracht. Die Disposition von Bettelordenskirche und Privatkapelle wurde weiters an der Augustinerkirche <15> in Wien mit dem Anbau der zweischiffigen Kapelle für den Georgs-Ritterorden verwirklicht, die gleichzeitig als Kapitelsaal für das Kloster diente. Auch hier waren Herren von Wallsee mit Stiftungen beteiligt. Als weiteres Beispiel wäre der zweite Bauzustand der Minoritenkirche <16> in Wien zu erwähnen, wo an die zweischiffige Hallenkirche zwischen 1317 - 1328 die Ludwigskapelle als königliche Grabkapelle angeschlossen wurde.
Die drei erstgenannten Kapellenbauten weisen durch ihre Wandgliederung mit Sitznischen, die fast gänzliche Wandauflösung durch Maßwerkfenster und die überschlanken Bündelpfeiler der beiden mehrschiffigen Kapellen Merkmale auf, die unter dem Begriff der "Schönen Kapelle" zu subsummieren sind, wobei letztlich als Vorbild für die Wandauflösung durch Maßwerkfenster auf die "Ste-Chapelle" in Paris verwiesen werden kann.
Völlig unterschiedlich hingegen ist die Raumauffassung, vor allem bei der Wallseerkapelle. Sie wechselt von der zweischiffigen Halle im Westen, unter Vermittlung eines zukunftsträchtigen Rippendreistrahls, zur Dreischiffigkeit. Die sich im Mitteljoch ergebende sogenannte "Quincunx -Stellung" der Pfeiler und der Rippendreistrahl, einer der frühesten in Österreich, werden in der spätgotischen Wölbearchitektur noch von besonderer Bedeutung. Die Wallseer Gewölbelösung strahlt über die Landesgrenzen aus und wird in der Folge an der Wallfahrtskirche in Pöllauberg (Steiermark, 1339 - 1384) weiterentwickelt <17>.
Enns, Wallseerkapelle, Ansicht der Nordfassade von Osten.
Enns, Wallseerkapelle, Ansicht der Nordfassade von Osten.
Auch auf dem Gebiet der Fassadengestaltung stellt der aus Platzgründen an der Nordseite drei von vier Fensterachsen umfassende Schaugiebel einen Sonderfall innerhalb der österreichischen Kapellenarchitektur dar. Die durch abgetreppte Strebepfeiler, Fialen und Blendmaßwerke räumlich durchgestaltete Fassade könnte südböhmische Anregungen (Budweis, Dominikanerinnenkirche, um 1300; Znaim, Niklaskirche, nach 1335) verarbeiten. Stilistische Uneinheitlichkeiten in den Details des Giebels lassen auf eine Überarbeitung im 15. Jahrhundert schließen, das Grundkonzept ist jedoch dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts zuzuschreiben <18>.
Die Vielschichtigkeit der Stilentwicklung in der oberösterreichischen Architektur des ausgehenden 13. bis zum Ende des 14. Jahrhunderts wird am Beispiel der Kirchen im Mühlviertel und Machland deutlich. Ein wichtiger Faktor, wodurch sich diese Kirchen von jenen des Alpenvorlandes unterscheiden, ist durch naturräumliche Gegebenheiten <19> bestimmt, wie etwa die Materialeigenschaften des Granits. Außerdem ist zu beachten, daß viele der Kirchenbauten aus früh- und hochgotischer Zeit keine gänzlichen Neuplanungen sind, sondern das Produkt von mehrphasigen Um- und Erweiterungsbauten, welche häufig die romanische Grundrißdisposition zu berücksichtigen hatten. Daraus ergeben sich in der Folge mitunter komplexe Konglomerate von stilistisch unterschiedlichen Baukörpern, indem unter Beibehaltung des romanischen Langhauses oft zunächst das Presbyterium erneuert wurde, dann eine unter Umständen lediglich asymmetrische Erweiterung um ein Seitenschiff oder der Ausbau zu einer dreischiffigen Anlage anschloß, ohne daß damit eine Anpassung der einzelnen Bauabschnitte zum Gesamtraum durch einheitliche Wölbesysteme geschaffen wurde.
Als wichtiger Bau des ausgehenden 13. Jahrhunderts ist die Katharinenkirche in Freistadt zu nennen <20>. Die dreischiffige Pfeilerbasilika (urkundlich 1267 und 1288) mit spitzbogigen Arkaden und schmalen Lanzettfenstern war flach gedeckt und hatte platt schließende Seitenschiffe. Dieser erste gotische Bau hatte keinen Sockel, schloß also an die für die Romanik im Mühlviertel charakteristischen bodenständigen Baugepflogenheiten an. Der Verzicht auf eine Wölbung und die damit verbundene Schlichtheit der Wandgliederung erinnern an die Bettelordensarchitektur, während in der Grundrißdisposition Anregungen aus der Zisterzienserarchitektur Böhmens (Hohenfurt, ab 1259) bemerkbar werden. Die Kreuzrippengewölbe mit großen Schlußsteinen wurden erst in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts in die Schiffe eingehängt. Von dieser zweiten Bauphase der Freistädter Stadtpfarrkirche sind die im Kern noch aus dem 13. Jahrhundert stammenden, ursprünglich ebenfalls flach gedeckten Basiliken von Gallneukirchen <21> und Pesenbach <22> abhängig, sodaß von einer lokalen Bauhütte gesprochen werden könnte.
Die gemeinsamen Merkmale der Mühlviertler Architektur der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sind vor allem an den Chorbauten abzulesen und drücken sich durch meist kapitellos in die Wandvorlagen übergehende Gewölberippen mit scharfkantigen Profilen, durch einfache hohe Fensterformen und eine gewisse Tendenz zu steilen Raumproportionen aus. In der zweiten Jahrhunderthälfte werden im Landkirchenbau die Proportionen gedrungener und es kommt zu einer Differenzierung der Gliederungssysteme zwischen Wanddiensten und auf Konsolen abgefangenen Rippenwölbungen.
In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts nimmt die Bautätigkeit allgemein zu und es werden neue Sakralbautypen aus den angrenzenden Ländern übernommen. In St. Peter bei Freistadt entsteht um 1370 mit der Kalvarienbergkirche eine Gruft- und Allerheiligenkapelle <23>, welche als quadratischer Einstützenraum mit anschließender kleiner Polygonapsis konzipiert ist. Über der achteckigen Mittelstütze ruhen vier Kreuzrippengewölbe, bei welchem jedoch die Jochbindung gegen das Presbyterium durch einen Rippendreistrahl aufgelöst wird. Den steilen, nicht von horizontalen Gliederungselementen unterbrochenen Raumproportionen des Langhauses steht der von einem Kaffgesims mit darauf auflaufenden Wanddiensten gegliederte Chor gegenüber. Die tektonische Durchbildung der Chorwand verrät den Einfluß der Parler-Architektur und ist ein erster Schritt der Loslösung aus der wandbetonten Mühlviertler Baugepflogenheit. Der Typus des quadratischen Einstützenraums mit Dreistrahlfiguration findet zeitgenössische Parallelen in Böhmen, so zum Beispiel in der Spitalskirchenarchitektur (Prag, Servitenkirche Mariä Verkündigung) <24>, wobei weiters eine gewisse Verwandtschaft zu zentralen Friedhofskirchen besteht.
Das 15. Jahrhundert - Innviertel und Hausruck
Der Typus der Einstützenkirche von St. Peter bei Freistadt bleibt nicht nur im Mühlviertel zunächst ohne Nachfolge, verweist jedoch auf eine Gruppe von zentralisierenden Pfarr- und Spitalskirchen, welche einerseits als Einstützenkirchen, andererseits als Dreistützenräume <25> konzipiert wurden. Ihr Entstehungs- und Hauptverbreitungsgebiet liegt im bayrisch-oberösterreichischen Raum mit einem Schwerpunkt im Innviertel <26>. Bayern hatte sich bis ins dritte Viertel des 14. Jahrhunderts gegenüber den Entwicklungen und Problemen der Hallenkirchenarchitektur eher passiv verhalten, um sich seit den achtziger Jahren umso intensiver mit den Möglichkeiten der Parlerschen Wölbeformen und mit der Lösung von Raumproblemen auseinanderzusetzen. Der Initialbau, der den Umschwung und den Durchbruch des bayrischen Innovationsschubes markiert, ist St. Martin in Landshut, seit 1389 eng mit dem Namen Hans von Burghausen verbunden. Diesem Meister gleichgestellt ist Hans Krumenauer zu nennen. Die künstlerische Nachfolge treten Stephan von Burghausen und Hans Stethaimer an <27>.
Der bedeutendste Bau auf Innviertler Boden ist die 1417 begonnene und 1430 geweihte Bürgerspitalskirche in Braunau am Inn <28>, eine Stiftung Hartprechts Harskirchner, welcher Vertrauter und Finanzier der bayrischen Herzöge war. Testamentsvollstrecker des kurz nach seinem Tod begonnenen Baus war Herzog Heinrich der Reiche.
Braunau, Bürgerspitalskirche hl. Geist, Ansicht des Langhauses gegen Westen.
Braunau, Bürgerspitalskirche hl. Geist,
Ansicht des Langhauses gegen Westen.
Dem längsrechteckigen Langhaus folgt ein eingezogener Polygonchor, der an der Ostwand des Langhauses von zwei schmalen Polygonnischen flankiert wird. Dem einfachen Grundrißschema steht ein völlig neues Raumkonzept gegenüber: Im Langhaus befanden sich ursprünglich drei auf Lücke gestellte Freipfeiler, deren mittlerer allerdings 1687 der Barockisierung zum Opfer fiel. Die Eckpunkte dieser Gewölbeauflager bilden mit den Wandvorlagen einen Kranz von Stützelementen, die im Sechseck angeordnet sind. Von hier leitet sich der kunsthistorische Terminus "Sechseck-Kirche" ab, der weniger die Raumform oder den Grundrißtypus beschreibt, sondern vielmehr ein Konstruktionsprinzip. Äquivalent dazu spricht man - ausgehend von der Stellung der Freistützen - auch vom Typus der Dreistützenräume <29>.
Wichtiger noch als diese Quincunx-Architektur ist das Wölbesystem <30>, das sich aus sechsstrahligen Rautenschirmen zusammensetzt. Der Raum wird dadurch nicht mehr von den begrenzenden Wänden her bestimmt, sondern ist Ausschnitt einer sich aus den auf Lücke gestellten Freistützen entwickelnden schirmförmigen Wölbung. Vorläufer ist das Gewölbe der Südvorhalle des Prager Doms (um 1367). Anstelle des dort von Peter Parler gewählten Dreistrahlgewölbes <31> verwendet der unbekannte Meister der Braunauer Spitalskirche jedoch eine sich auffaltende sechsteilige Rautenfiguration. Er geht so über das Beispiel der Kleinraumwölbung der Prager Vorhalle hinaus, indem er diese Art der Parlerschen Quincunx-Architektur unter Verwendung des Rautenschirms auf einen Gesamtraum überträgt.
Das doppelte Springrautengewölbe des Braunauer Chores ist ebenfalls der Prager Architektur Peter Parlers (Altstädter Brückenturm, um 1370) entnommen, wobei sich der Weg von Prag über Südböhmen nach Bayern rekonstruieren läßt. Die zahlreichen Übernahmen und Variationen der Springrautengewölbe im 15. Jahrhundert belegen, daß sich die Parlerschen Vorbilder zumindest im Westen Oberösterreichs über den bayrischen Einfluß der sogenannten Burghausener Hütte verbreiten.
Der Dreistützenraum und die Rautenschirmgewölbe erfahren in der Folge des 15. Jahrhunderts eine nach Osten über das Innviertel hinausgehende Verbreitung <32>, was die Bedeutung des Braunauer Kirchentyps für die spätgotische Architektur Oberösterreichs unterstreicht. Dies führt zurück zum eingangs erwähnten Typus der Einstützenkirche, deren frühester Vertreter in der Mühlviertler Kirche von St. Peter bei Freistadt erhalten blieb, und zu einer Reihe von Bauten, welche den zweischiffigen Grundriß durch Schirmgewölbe und andere jochverschleifende Gewölbeformen mit den Errungenschaften der bayrischen Bauten verbinden.
Schöndorf Bez. Vöcklabruck, Filialkirche Mariä Himmelfahrt, Ansicht des Langhauses gegen Westen.
Schöndorf Bez. Vöcklabruck, Filialkirche Mariä Himmelfahrt,
Ansicht des Langhauses gegen Westen.
Vor allem ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstehen im Traun- und Hausruckviertel zweischiffige Anlagen, wie etwa die Kirche von Schöndorf (1476) <33>, welche eine beliebig verlängerbare Zweiparallelrippenwölbung gegen den Chor mit einem Sterngewölbe enden lassen. Eine weitere Gruppe von Bauten der Spätzeit wurde irrtümlich mit dem Namen des Vöcklamarkter Steinmetzgesellen Stephan Wultinger in Verbindung gebracht <34>. Darunter befinden sich sowohl Ein- und Dreistützenräume, als auch zweischiffige Langhäuser, welche die Bandbreite der Möglichkeiten demonstrieren, wie Schirmgewölbe und nicht auf die Fensterachsen bezogene Stützenstellungen zu regional beachtenswerten Raumlösungen führen.
Die Auswirkungen des Burghausen-Krumenauer-Stethaimer-Kreises auf die Bauaufgabe des Hallenumgangschores im Innviertel lassen sich an dem 1392 - 1419 errichteten Chorbau der Pfarrkirche von Pischelsdorf ablesen <35>. Die über quadratischen Grundriß dreischiffig angelegte Hallenkirche geht ohne Einziehung in einen flachen, durch vier Polygonseiten geschlossenen Chor über. Dadurch ergibt sich für das östlichste Stützenpaar, welches sich bezeichnenderweise mit seinen Rundpfeilern vom Profil der Langhausstützen absetzt, eine Achsverschiebung in das Chorpolygon hinein, was zu erheblichen Verzerrungen in dem sechsteiligen Rautensterngewölbe führt.
Die Verschmelzung von Chor und Langhaus verweist auf Eigenheiten wie in Landshut (Spitalskirche) und Straubing (Jakobskirche), die Verzerrung der Rautensterne auf den Chor der Franziskanerkirche in Salzburg. Andererseits greift die Disposition der Pfeiler im Chor das Baldachinmotiv auf, wie es schon vor dem bayrischen Innovationsschub unter anderem bei der Ennser Wallseerkapelle und deren Weiterführung bei der Wallfahrtskirche von Pöllauberg mit anderen Gewölbestrukturen gegeben war. Der Eindruck der stilistischen Nähe zur bayrischen Gruppe überwiegt jedoch und zwar in einem solchen Maße, daß von der älteren Forschung <36> im Chorbau von Pischelsdorf ein direkter Einfluß Hans von Burghausens vermutet wurde.
Braunau, Stadtpfarrkirche hl. Stephan, Ansicht aus dem linken Seitenschiff gegen Osten.
Braunau, Stadtpfarrkirche hl. Stephan,
Ansicht aus dem linken Seitenschiff gegen Osten.
Neben der Spitalskirche von Braunau repräsentiert die dortige Stephanskirche einen zukunftsweisenden Typus für die spätgotischen Stadtkirchen. Baumeister war Stephan Krumenauer, Sohn des Passauer Dombaumeisters Hans, der 1439 mit dem Bau begann, seine Fertigstellung alledings nicht mehr erlebte. Das dreischiffige Langhaus schließt in den Seitenschiffen platt und nur das Mittelschiff wird um einen dreijochigen Polygonchor weitergeführt. Die Strebepfeiler sind in den Kirchenraum der Staffelhalle eingezogen, woraus eine Reihe von Einsatzkapellen entlang der Seitenschiffe resultiert.
Im Grundrißtypus ist unschwer die Abhängigkeit von der Martinskirche in Landshut zu erkennen. Hier hatte Hans von Burghausen 1407 mit dem Ausbau des Langhauses begonnen und der steil proportionierten und leichten Staffelhalle niedrige Seitenkapellen angebaut. In Braunau hat Stephan Krumenauer diese Einsatzkapellen bis zur Höhe der Dachtraufe geführt, sie dem Hallenraum zugeordnet und so nicht nur eine behäbigere Breitenwirkung erzielt, sondern das Vorbild für zahlreiche spätgotische Wandpfeilerkirchen <37> des bayerisch-österreichischen Donauraums geschaffen, seien sie als mehrschiffige Anlagen konzipiert, oder als schlichte Saalräume <38>.
Die Zeit um 1430 markiert einen stilistischen Wendepunkt, der sich in der oberösterreichischen Architektur ganz allgemein in einer Verblockung des Außenbaus, in gedrungeneren Raumproportionen und in schwerer wirkenden Baudetails ausdrückt. Wie schon die Entwicklung der Bayrisch-Innviertler Architektur gezeigt hat, können jetzt, nicht zuletzt auf der Grundlage immer reicher und komplizierter ausgestalteter Gewölbeformen und -figurationen, einzelne Bauhüttenkreise und ihr Ausstrahlungsbereich differenziert werden. Ist es im Westen Oberösterreichs der Einfluß der Hütten von Burghausen, Passau und teilweise Salzburg, so wird im Osten gegen die Jahrhundertmitte die Bauhütte von Wien bedeutend. Dies manifestiert sich gleichsam im nachhinein in den 1459 am Hüttentag von Regensburg getroffenen Beschlüssen, die leider nur indirekt aus den späteren, teilweise differierenden Abschriften der Hüttenordnungen überliefert sind. Darin wird der Wiener Haupthütte die Gegend von Lambach, Steyr, Burghausen (!) und Ungarn zugeteilt. Diese Ordnungen betreffen jedoch weniger die künstlerischen Belange und es kommt sehr bald zu einer hierarchischen Aufspaltung in einzelne "Viertelladen" und "Vorhütten" <39>.
Das 15. Jahrhundert - Steyr
Der Bau der Stadtpfarrkirche von Steyr wird allgemein als Anlaß für die Gründung einer sogenannten "Viertellade" der Wiener Bauhütte gesehen, welche in der Folge einen wichtigen Ausgangspunkt für eigenständige Raum- und Gewölbelösungen bildet.
Steyr, Stadtpfarrkirche hl. Ägid, Ansicht des Mittelchores vom Langhaus aus.
Steyr, Stadtpfarrkirche hl. Ägid,
Ansicht des Mittelchores vom Langhaus aus.
Der Überlieferung nach begann Hanns Puchsbaum 1443 mit der Ausführung des dreischiffigen Hallenchores über dessen Planungsphasen mehrere gotische Pläne und Visierungen erhalten blieben <40>. Nach seinem Tod wurde 1454 - 1483 die Bauausführung an Mert Kranschach übertragen, der seine Schulung vielleicht in der Hütte der Rosenberger erhielt. Von 1483 - 1513 war Wolfgang Tenk der leitende Baumeister, dem ein Großteil des Langhausbaus zugeschrieben werden kann. Er nahm eine führende Stellung in der Admonter Steinmetzbruderschaft ein, wie durch das sogenannte Admonter Hüttenbuch dokumentiert wird. Der letzte mittelalterliche Baumeister von Steyr war Hanns Schwettichauer, der den Bau bis zur Einrüstung der Gewölbe führte, ihn aber nach einem Brand von 1522 nicht mehr vollenden konnte, da bereits die Auswirkungen der Reformationszeit einen Baustopp bewirkten. Er wurde nach seinem Weggang von diesem stagnierenden Bauvorhaben durch Kaiser Maximilian I. zum Baumeister für Oberösterreich und der Steiermark ernannt.
Der Chorgrundriß, die Hallenform, die Bündelpfeiler mit den für die Wiener Bauhütte charakteristischen Figurenbaldachinen sind auf den Albertinischen Chor von St. Stephan in Wien zurückzuführen, während der über Eck gestellte polygonale Turm seinen nächsten Wiener Verwandten an der Kirche von Maria am Gestade hat. Das erst in einem zweiten Bauabschnitt weitergeführte Langhaus orientiert sich in Pfeilerform und der polygonalen Nordvorhalle ebenfalls an Wien. Der stilistische Unterschied zu den aus dem 14. Jahrhundert stammenden Vorbildern besteht in der stärkeren Vereinheitlichung und Verschmelzung des Chorschlusses, in einer Verblockung der Proportionen, vor allem aber in den Wölbungen.
Schon die ausgeführte Figuration in den Seitenschiffen des Chores weicht von den großen Sterngewölben mit Bogenquadraten ab und führt statt dessen kleinteiligere Rautennetzungen mit scheitelbetonenden dekorativen Kassetten und Bogenquadraten ein. Diese Kassettenformen mit den wandparallelen Rippenzügen werden als Leitform der Steyrer Bauhütte angesehen und von der Wiener Bauhütte nur vereinzelt aufgegriffen. Sie können gleichsam als Beitrag zu einer oberösterreichischen Gewölbeentwicklung aufgefaßt werden.
Die Mittelschiffwölbung im Chor von Steyr stellt hingegen eine Kombination von Netzrippengewölbe mit geknickter Reihung dar und hat ihren Ursprung, wie die geknickte Reihung ganz allgemein, in der Wiener Architektur. Sie findet sich auch im Ostbayrisch-Innviertler Gebiet, wo sie möglicherweise durch den in Wien nachweisbaren Stephan Krumenauer vermittelt wurde.
Der weitere Langhausausbau folgte offensichtlich noch dem älteren Wiener Vorbild, ohne daß der "Ursprungsbau" der Steyrer Bauhütte zusätzliche Innovationen hervorgebracht hätte. Die Langhauswölbung scheint, den Gewölbeanfängern nach zu schließen, ein Schlingrippengewölbe mit überkreuzten Anläufen gewesen zu sein, und nicht, wie früher angenommen <41>, ein Beispiel für sogenannte Kastenkapitelle. Die Maßwerkgewölbe der Nordvorhalle werden ebenfalls aus der dekorativen Spätphase der Gotik übernommen.
Wie das Beispiel Steyr zeigt, verlagert sich die Entwicklung der spätgotischen Einzelformen sehr rasch von den Großbauten zum Landkirchenbau, der so zu einem Experimentierfeld neuer Kombinationen und ein wichtigen Faktor der Erneuerung wird. Der um die Mitte des 15. Jahrhunderts einsetzende Aufschwung in der Bautätigkeit erfaßt den Hausruck, den Traungau und das Ennstal. Im Mühlviertel bildet sich um die Kirchenbauten von Freistadt und Kefermarkt ein weiteres Zentrum reger Bautätigkeit, das in der Folge bei der Weiterentwicklung der Bogen- und Schlingrippenfigurationen einen bedeutenden Beitrag leistet. Im dritten Viertel des Jahrhunderts entsteht im Attergau eine ganze Gruppe zusammengehöriger Bauten, in denen die Variation der Rautensternfiguration Thema ist.
Regionale Bautengruppen - Mondsee und Attergau
Für die Klärung der Zusammenhänge und gegenseitigen Abhängigkeiten regionaler Bautengruppen wäre vor allem die Untersuchung der ab dieser Zeit in großer Zahl entstehenden Landkirchen nötig. Durch die Einbeziehung schriftlicher Quellen (Baurechnungen, Verträge) und die durchgehende Erfassung und lagemäßige Kartierung der Steinmetzzeichen konnten bereits ansatzweise Untersuchungen <42> durchgeführt werden, die eine Korrektur rein form- und stilgeschichtlicher Hypothesen erbrachten und die die komplizierten Verflechtungen wechselnder Bautrupps transparent machen.
Als Beispiel sei auf die baulichen Aktivitäten des Benediktinerklosters Mondsee verwiesen, welches ab der Mitte des 15. Jahrhunderts in der regionalen Baukunst führend wurde. Das Kloster hatte sich als eines der wenigen außerhalb des Donautales <43> 1434 der sogenannten Melker Reform (ab 1418) angeschlossen, was sich unter anderem wirtschaftlich positiv auswirkte und eine rege Bautätigkeit am Kloster und den von ihm abhängigen Kirchen initiierte. Obwohl die Melker Reform sich primär um die Reformation des Klosterlebens bemühte, fand sie ihren Niederschlag auch in der Architektur. Dazu gehören eine Neubewertung der architektonischen Stellung der Bibliothek und die Neuorganisation der Klostertrakte, insbesondere was die Aufgabe des Dormitoriums zugunsten der Mönchszellen betraf.
Mondsee, ehem. Stifts- heute Pfarrkirche hl. Michael, Ansicht der Ostanlage, links Chor, rechts Klostertrakt (Sakristei).
Mondsee, ehem. Stifts- heute Pfarrkirche hl. Michael,
Ansicht der Ostanlage, links Chor, rechts Klostertrakt (Sakristei).
Von der ab 1430 umgestalteten Anlage in Melk, die als programmatischer Bau angesehen wird, gibt nur ein Stich von 1702 Auskunft, und Lambach, als weiterer oberösterreichischer Bau dieser Reform, ist stark barock erneuert, sodaß die Charakteristika der Melker Reform in Mondsee am Bau direkt abgelesen werden müssen. Für die 1470 begonnene Kirche wählte man die basilikale Form, nicht die Halle. Der am Außenbau sich scheinbar als doppelchörige Anlage präsentierende, auffallend lange Chor ist einschiffig, der zweite "Chor" erweist sich als Sakristei und gehört nicht zur Kirche, sondern zum Konvent. Der Zugang vom Chor zum Kloster erhielt 1488 sein reich ausgeschmücktes Figurenportal, wodurch er in besonderer Weise hervorgehoben wird.
Schon der ab 1441 begonnene Kreuzgang hat auf Lücke gestellte Springgewölbe, welche die Abhängigkeit aus dem Burghausener Kreis belegen. Die Beziehung wird durch die spätere Beteiligung eines Meisters Hans Lenngdörfer (1493 und 1497) aus Burghausen noch untermauert. Das Mittelschiff weist die traditionell als Wechselpergerfiguration benannte Wölbung auf, die in der Mittelschiffswölbung der Pfarrkirche von Braunau ihre Entsprechung hat, während die keilförmig eingezogenen Wandpfeiler der Sakristei an den Chor der Salzburger Franziskanerkirche denken lassen.
Die Kirche von St. Wolfgang <44>, einem der wichtigsten Wallfahrtsorte in Oberösterreich, unterstand dem Kloster Mondsee. Die komplizierte Baugeschichte konnte nur unter Einbeziehung einer Analyse der Steinmetzzeichen rekonstruiert werden: Das Langhaus ging aus einem romanischen oder frühgotischem Rechtecksaal hervor, wurde 1455 -1463 einhüftig gegen Norden als zweischiffiger Bau erweitert und nach 1770 durch den Chor und den Turm ergänzt. Die Wölbeformen entsprechen einerseits denen der Klosterkirche (Wechselpergerfiguration), andererseits zeigen sie Figurationen aus dem Burghausen-Krumenauer Kreis, wie die fließenden Rauten im Chor oder die sechsteiligen Rautensterne im Hauptraum. Bemerkenswert ist das stilistisch älter wirkende "Mondseer" Figurenportal, welches in die Sakristei bzw. in den Turm führt.
Die in Mondsee und St. Wolfgang gefundenen Steinmetzzeichen treten in wechselnder Kombination mit weiteren Gesellenzeichen an mehreren Bauten im Mondseeland auf und reichen bis nach St. Georgen im Attergau, wo sich diese Gruppe mit einer vorwiegend im Attergau tätigen Bauhütte überschneidet <45>.
Die Attergauer Bautengruppe war lange Zeit mit der Persönlichkeit Stephan Wultingers "von Veglenmargk" in Zusammenhang gebracht worden, welcher 1515 laut Nachweis im Admonter Hüttenbuch in die dortige Steinmetzbruderschaft aufgenommen worden war. Die vermeintliche Ähnlichkeit des dort vermerkten Steinmetzzeichens mit jenen an Attergauer Bauten und oberflächliche formale Übereinstimmungen der Kirchen im Raume Vöcklamarkt führten in der Forschung zur Konstruktion eines an eine Person zugeschriebenen Oeuvres, das einer stilistischen Kritik nicht standhält.
So zeichnen sich die um 1495 gewölbten Kirchen von St. Georgen im Attergau und Zell am Pettenfirst durch eine große Steilheit und Lichtfülle bei sorgfältiger steinmetzmäßiger Verarbeitung der architektonischen Details aus <46>. Eine jüngere Attergauer Bauhütte aus der Zeit um 1510 wieder bereichert die architektonische Zier durch Schmuckformen, die aus der Kerbschnittechnik abgeleitet sind und in ihrer Dekorationsfreudigkeit Elemente der Donauschularchitektur übernehmen. Das Hauptwerk bildet die Empore der Pfarrkirche von Vöcklamarkt, die durch ihre plastische Zier weit über die Möglichkeiten der geometrischen Kerbschnitzmotive hinausgeht. Die Empore zeigt eine Reihe von portraithaften Köpfen, in denen man eine Selbstdarstellung der am Bau tätigen Personen vermuten könnte <47>.
Die unterschiedlichen stilistischen Merkmale der beiden beispielhaft zitierten Gruppen um das Mondsee-Attergau-Gebiet sind Teil eines Stilpluralismus, der oft vereinfachend unter den Begriffen Endgotik, Donaustil und Barockgotik subsummiert wird, und neben der dekorativen Komponente insbesondere die seit den Achtzigerjahren des 15. Jahrhunderts auf breiter Basis einsetzende Dynamisierung der Gewölbe beinhaltet.
Das späte 15. und frühe 16. Jahrhundert - Stilpluralismus
Kefermarkt Bz. Freistadt, Pfarrkirche hl. Wolfgang, Ansicht des Chores vom Langhaus aus.
Kefermarkt Bz. Freistadt, Pfarrkirche hl. Wolfgang,
Ansicht des Chores vom Langhaus aus.
Eingehende stilkritische Untersuchungen im Mühlviertel verdeutlichen unter anderem, daß mindesten drei stilistische Gruppen nebeneinander bestehen <48>. Für die erste sei stellvertretend der Chor der Kirche von Kefermarkt (um 1490) genannt <49>, dessen Steilheit und Raumdispositionierung an den Chor der Pfarrkirche von Freistadt erinnert, dessen Sternrippenwölbung jedoch zur Gänze aus geraden Rippenzügen, welche kapitellos aus den Diensten entwachsen, gebildet wird.
Hirschbach im Mühlkreis Bez. Freistadt, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Chor mit Maßwerkgewölben.
Hirschbach im Mühlkreis Bez. Freistadt, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt,
Chor mit Maßwerkgewölben.
Die zweite Gruppe, zu welcher der Chor der Pfarrkirche von Hirschbach zu zählen ist <50>, zeigt eine mit Kefermarkt etwa gleichzeitige Wölbung, bei der die Kefermarkter Chorfiguration gleichsam dynamisch aufgerissen und die Rautenkappen dekorativ mit Maßwerkformen gefüllt werden. Die Dynamisierung erfaßt sogar die in sich geschraubten Dienste, wozu die unter starkem Richtungswechsel geriffelten Dienstbasen zählen.
Freistadt, Katharinenkirche, Chorgewölbe
Freistadt, Stadtpfarrkirche hl. Katharina, Chorgewölbe.
Das Hauptwerk der dritten Gruppe ist der Chor der Stadtpfarrkirche von Freistadt, der 1483 - 1501 als siebente Bauphase durch den Freistädter Stadtbaumeister Mathes Klayndl errichtet wurde <51>. Das früheste, voll ausgebildete Schlingrippengewölbe Oberösterreichs zeigt reich verschlungene, weiträumig angeordnete Rippen aus Kreisbögen, die sich im Gewölbescheitel zu kurvigen Rippensternen formieren. Die enorme Bewegtheit der Gewölbefiguration drückt sich auch in den mehrschichtigen Verschneidungen der in sich gedrehten Rippenprofile aus. Direkt vergleichbar ist das von Benedikt Ried entworfene Schlingrippengewölbe im Wladislawsaal der Prager Burg. Die hervorragende Leistung auf dem Gebiet der dynamisierten Schlingrippengewölbe und die Ähnlichkeiten mit dem Oeuvre Benedikt Rieds werfen die Frage nach der Autorschaft des Freistädter Chores auf. Die Urkundenlage spricht eindeutig für die Ausführung durch Mathes Klayndl, wobei man die Übereinstimmungen mit dem Werk Benedikt Rieds auf die gemeinsame Schulung Klayndls und Rieds bei einem noch nicht bekannten Meister zurückführt <52>. Neuere Überlegungen halten jedoch eine direkte Autorschaft Benedikt Rieds für möglich, wobei sich Klayndls Anteil auf die Ausführung beschränkte <53>.
Königswiesen Bez. Freistadt, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Detail der Langhauswölbung.
Königswiesen Bez. Freistadt, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt,
Detail der Langhauswölbung.
Die drei nebeneinander verlaufenden Stilrichtungen unterliegen einer gemeinsamen zeitstilistischen Entwicklung, welche, in Anlehnung an die Stilentwicklung in der Plastik, in zwei Phasen der Barockgotik eingeteilt wird, wobei letztere durch die Pfarrkirche von Königswiesen in eindrucksvoller Weise repräsentiert wird. Die völlige Abkehr von jochbetonenden Figurationen und Rippenmustern und die freie expressive Verschlingung der Gewölbeanfänger um die gekehlten Polygonalpfeiler bewirken eine "fast eruptive Dynamik ..., die Pfeiler wie Fackeln im Raum" stehen lassen <54>.
Pabneukirchen Bez. Perg, Pfarrkirche hl. Simon und hl. Judas, Ansicht des Langhauses vom Chor.
Pabneukirchen Bez. Perg, Pfarrkirche hl. Simon und hl. Judas,
Ansicht des Langhauses vom Chor. Pfeiler mit Kastenkapitellen.
Bemerkenswerte Empore mit scheitrechtem Sturz.
Einen nahezu gegenteiligen Effekt, bei dem die Schlingrippenwölbung einem Deckel gleich auf den Pfeilern aufsitzt, bilden Gewölbeformen mit sogenannten Kastenkapitellen, wo sich die Rippenzüge nicht allmählich dem Pfeiler entwinden, sondern sich blockartig um den Pfeilerkopf verstäben und verschränken, wie im Langhaus der Pfarrkirche von Pabneukirchen (1510 - 1520) <55>.
Die dekorativen und dynamischen Stilvarianten beschränken sich nicht allein auf die Wölbung und die Raumbildung, sondern finden sich, oft virtuos gesteigert, in der Binnenarchitektur der Emporen und bei den Portalen. Als noch von der Wiener Bauhütte abhängige Vorhalle ist Steyr zu erwähnen, wo das Maßwerkgewölbe und die Bauornamentik der Tympana bereits auf Renaissanceformen hinweisen. Die Gruppe um den Attergau zeigt reich verstäbte und plastisch durchgestaltete Portalgewände. Als vornehmste Bauaufgabe im Inneren sind die raumgreifend vor- und zurückspringenden Emporenbrüstungen bemerkenswert, welche im Sinne der drei oben angeführten Stilvarianten ausgestaltet sind.
Mit dem ausgehenden ersten Viertel des 16. Jahrhunderts endet die letzte manieristische Phase der oberösterreichischen Gotik, wobei in den Gewölbeformen zunehmend eine Verfeinerung und dekorative Verschleifung der Profilformen und Figurationen auftritt. Dazu gehören unter anderem die ursprünglich von Steyr ausgehenden Kassettenfigurationen.
Allerheiligen im Mühlkreis Bez. Perg, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Maria, Detail der Sakristeiwölbung.
Allerheiligen im Mühlkreis, Bezirk Perg, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Maria,
Detailansicht der Sakristeiwölbung; Beispiel für die seltene Verwendung
eines Zellengewölbes im oberösterreichischen Kirchenbau.
Die von Böhmen ausstrahlenden Zellengewölbe <56>, welche auf Gewölberippen zugunsten von Graten verzichten und die Gewölbesegel negativ auffalten, werden in der oberösterreichischen Sakralarchitektur nicht verwendet, wohl aber im Profanbau, so etwa in der Greinburg. Mit dem Aufkommen der Reformationszeit verlagert sich das Baugeschehen vom Sakralbau zum Profanbau, der sich zunehmend den Stilformen der Neuzeit bedient.
Anmerkungen
1 Klaar 1967, S. 325ff. mit zwei Verbreitungskarten. Zur Problematik der Stilgrenzen vgl. zuletzt Brucher 2000, S. 230f. Nußbaum 1994, S. 10ff., S. 194ff.
2 Zur Auswirkung der Hussitenkriege und zum Problem der damit verbundenen Stilverschleppung vgl. Ulm 1976, S. 30 und Ulm 1988, S. 376f.
3 Ulm 1953 mit Abbildungen und Baualterplänen.
4 Zusammenfassung bei Ulm 1976, S. 26ff.
5 Holter, 1983, S. 200.
6 Holter, 1983, S. 200.
7 Schwarz 1998, S. 288ff und Schwarz 2000, S. 207ff mit Bibliographie.
8 Das gesamte frühgotische Gliederungssystem blieb, wie Bauuntersuchungen nachwiesen, unter dem barocken Umbau erhalten. Schwarz 1998, S. 288 ff.
9 Ulm 1976, S. 30. Ulm 1988, S. 375 f.
10 Zur Kirchenarchäologie vgl. Koch 1986, S. 191 ff. Siehe auch: Onlinefassung!
11 Grundlegend Donin 1935, insbesondere S. 57 ff. (Wels), S. 187ff. (Enns).
12 Zusammenfassend Brucher 2000, Kat. Nr. 41, S. 260f. mit Bibliographie.
13 Schwarz 2000, Kat. Nr. 1, S. 202 mit Literatur.
14 Brucher 2000, Kat. Nr. 40, S. 259 mit Literatur.
15 Brucher 2000, Kat. 42, S. 261ff. und Kat. Nr. 43, S. 263ff. mit Literatur.
16 Schwarz 2000, Kat. Nr. 11, S. 213f., Kat. Nr. 13, S. 215 und Kat. Nr. 14, S. 216f. mit Literatur.
17 Nußbaum 1994, S. 154. Wagner-Rieger 1967, S. 342.
18 Brucher 2000, S. 261. Vgl. dazu Donin 1935, S. 198 mit dem Hinweis auf eine Bauinschrift von 1478.
19 Zum Problem der unterschiedlichen Baumaterialien und dem Einfluß auf die Architekturgestalt vgl. Ulm 1961, S. 8.
20 Ulm 1976, S. 75ff.
21 Ulm 1976, S. 84f.
22 Ulm 1976, S. 157f.
23 Ulm 1976, S. 193f.
24 Damrich 1990, 1990, S. 81 ff.
25 Zum Problem der Dreistützenräume vgl. Bachmann 1955 und Nußbaum 1994, S. 262f.
26 Aus Sicht der mittelalterlichen Landesgrenzen müßte man eigentlich von einer bayrischen Architektur des Innviertels sprechen.
27 Über das Namensproblem und die verwandtschaftlichen Beziehungen der Burghausener, Krumenauer und Stethaimer siehe Liedke 1984.
28 Nußbaum 1984.
29 Der Terminus "Sechseckkirche" wird vor allem von der österreichischen Forschung verwendet. Vgl. Wagner-Rieger 1988, S. 176.
30 Nußbaum 1999, S. 121f.
31 Zu den Parlerschen Gewölbebildungen vgl. Nußbaum 1999, S. 288ff.
32 Zusammenstellung bei Nußbaum 1984, S. 117f. Nußbaum folgt teilweise den Zuordnungen von Buchowiecki 1952 und bedarf noch einer kritischen Differenzierung nach den Gewölbefigurationen.
33 Buchowiecki 1952, S. 320.
34 Buchowiecki 1937. Die Hypothese wurde grundlegend in Ulm 1981 widerlegt.
35 Brucher 2000, Kat.66, S. 297.
36 Guby, Puchner und Dambeck. Im Gegensatz dazu Donin, Buchowiecki, Nußbaum.
37 Zum Typus: Büchner 1964.
38 Zur Entwicklung der Stadtkirchen und der Wandpfeilerkirchen im 15. Jahrhundert vgl. Nußbaum 1994, 231ff.
39 Buchowiecki 1952, S. 149ff.
40 Koch 1993. Hans Böker (Böker 2000 und 2000a) hat jüngst in mehreren Publikationen und Vorträgen das Oeuvre Hans Puchspaums und das Verhältnis zu seinem Nachfolger Laurenz Spenning einer Neubewertung unterzogen. Böker vertritt bezüglich der Planung und Ausführung des Chorbaus von Steyr die Ansicht, sowohl die Knickrippensterne mit den Bogenquadraten, wie die gesamte Wölbung seien ein Werk Laurenz Spennings, wie überhaupt das Steyrer Planmaterial erst nach Puchspaum entstanden sei. Dieser u. E. nach nicht haltbaren Hypothese soll aus Platzgründen an anderer Stelle widersprochen werden. Zu Koch 1993: Siehe auch: Onlinefassung!
41 Wagner-Rieger 1967, S. 392.
42 Z. B. Prokisch 1983 und 1986.
43 Dazu gehören z. B. Admont in der Steiermark und Nonnberg in Salzburg. Lit.: siehe Wagner-Rieger 1967, S. 349 und S. 365 mit Literatur.
44 Ulm 1972.
45 Ulm 1975 und 1981.
46 Ulm 1983, S. 163 schreibt dem gleichen Meister Schörfling, Gampern, die Westteile von Schöndorf und Abtsdorf zu.
47 Deutung nach Ulm 1983, S. 166.
48 Ulm 1962.
49 Ulm 1976, S. 106f. und Ulm 1962, S. 84.
50 Ulm 1976, S. 100f. und Ulm 1962 S.84f.
51 Ulm 1976, S. 75ff. und Ulm 1962, S. 84f.
52 Ulm 1961, S. 10. Nußbaum 1999, S. 261.
53 Freundliche Mitteilung von Dr. Arthur Saliger, dem an dieser Stelle für die Übersendung des noch unpublizierten Vortragsmanuskriptes herzlich gedankt sei.
54 Wagner-Rieger 1967, S. 358.
55 Ulm 1976, S. 153f.
56 Nußbaum 1999, S. 270ff.
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